Denken reiche Menschen anders als arme?

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Geld ist geprägte Freiheit.

Fjodor M. Dostojewski

„Geld hat man, über Geld spricht man nicht.“ Es gibt unzählige Sprüche und Weisheiten zu diesem Thema und jeder offenbart eine andere Perspektive. Wir alle wissen, dass die unterschiedlichen Ressourcen sehr ungleich verteilt sind und man kann sich fragen, inwieweit die Einstellung des einzelnen Menschen bzw. seine Denkweise in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt. Im Folgenden soll die Frage erörtert werden, ob reiche Menschen wirklich anders denken als arme – letztendlich hat die Beantwortung dieser Frage ja auch einen gravierenden Einfluss auf das eigene Leben und die Möglichkeiten seiner Gestaltung.

Die meisten Menschen sind geprägt von Glaubenssätzen, die meist schon in der Kindheit entstanden sind. Sie wirken aus dem Unterbewußten und sind in uns tief verankert. Aus diesem Grund sind sie auch so mühsam aufzulösen, aber es ist nicht unmöglich und kann unser Leben entscheidend verändern.

Die meisten Glaubenssätze zum Thema Geld sind eher negativer Natur, beeinflussen aber nachhaltig den damit verbundenen Energiefluss. Den allgemein bekannten Glaubenssatz „Geld allein macht nicht glücklich“ kann man z.B. in folgenden verwandeln: „Geld macht glücklich, weil sich mit Geld viele positive Dinge erzeugen lassen.“ Um wohlhabend oder reich zu werden, ist das sicherlich der konstruktivere Glaubenssatz und das ist das Geheimnis: finanziell erfolgreiche Menschen haben andere Glaubenssätze und denken anders. 

Zum Beispiel denken sie nicht in „entweder-oder“ Kategorien, sondern überlegen stets, wie sie beides ermöglichen können.

Außerdem sind sie bereit, in Vorleistung zu gehen, da sie sich für die Ergebnisse bezahlen lassen. Erfolglose Menschen hingegen tauschen Zeit gegen Geld, lassen sich also unabhängig vom Ergebnis für ihre Arbeitszeit bezahlen.

Erfolgreiche Menschen arbeiten nicht für ihr Geld, sondern konzentrieren sich darauf, langfristig das Geld für sich arbeiten zu lassen, d.h. sie behalten und investieren es. 

Erfolgreiche Menschen geben anderen reichen Menschen Anerkennung und sehen sie als Vorbilder, lassen sich von ihnen inspirieren und gönnen ihnen ihren Erfolg. Das bringt sie selber in eine positive, auf Erfolg ausgerichtete Energie. 

Gehören Sie zu den Menschen, die gerne gewinnen? Dann sind Sie auf dem besten Weg erfolgreich und reich zu werden, denn reiche Menschen spielen um zu gewinnen. Viele Menschen, die eher erfolglos sind, haben lediglich Angst zu verlieren. Reiche Menschen finden deshalb einen Weg immer reicher zu werden, weil sie danach suchen. Und sie sind fest davon überzeugt, dass sie gewinnen werden. Andere lassen sich von der  Angst abhalten, es überhaupt zu versuchen, d.h. sie haben gar keine Chance zu gewinnen.

„Always play to win, not to not lose.“ Das ist der Unterschied!

Erfolgreiche Menschen sind in der Lage die kurzfristige Befriedigung von Bedürfnissen (Geld, Konsum, Luxusgüter) einmal hinten anzustellen, da sie wissen, dass der langfristige Erfolg letztlich entscheidend ist und sie befinden sich nie in der Opferrolle, sondern glauben fest daran, dass sie für ihre Lebenssituation selbst verantwortlich sind, d.h. sie haben die Macht über ihr Leben und dadurch die Chance, in Zukunft selber für neue andere Ergebnisse verantwortlich zu zeichnen.

Ein bedeutsamer Unterschied zwischen armen und reichen Menschen ist derjenige, dass arme Menschen fast ausschließlich bereit sind sich um ihre eigenen Probleme zu kümmern, während reiche Menschen auch bereit sind, sich an der Lösung der Probleme anderer Menschen zu beteiligen: das schafft Werte, für die man selber später belohnt wird. Diese  Denkweise kann ggfs. auch in Gehaltsverhandlungen von entscheidender Bedeutung sein. In diesem Zusammenhang sollte man sich die Frage stellen, welche Probleme man noch lösen kann um bei der nächsten Verhandlung einen entscheidenden Vorteil zu haben.

Menschen ohne Erfolg haben meistens große Ängste Fehler zu machen. Erfolgreiche Menschen hingegen betrachten Scheitern als Chance, also dass Fehler zu machen gut ist, denn jeder Fehler führt näher zum Ziel, da man aus ihnen lernen kann wie es nicht funktioniert.

Erfolgreiche Menschen konzentrieren sich stets auf ihre Bildung und wollen ständig dazulernen, da sie in dem Bewusstsein leben nicht alles zu wissen.

Für reiche Menschen ist der Konsum nur zweitrangig, vielmehr sind sie ständig auf der Suche nach neuen Investmentmöglichkeiten um ihr Handeln danach auszurichten.

Wie kann man seine Glaubenssätze verändern?

Zunächst einmal muß man seine Glaubenssätze erkennen um sie verwandeln zu können. Das ist der grundlegende und wichtigste Schritt. Es ist sinnvoll sich die Gedanken aufzuschreiben, die einem dabei in den Kopf kommen um diesen Prozess immer wieder neu zu initiieren zu können.

Was glauben Sie selber über Geld? Man sollte sich darüber bewußt werden, mit welchen Glaubenssätzen man durchs Leben geht und ob diese positiv und anziehend oder eher hinderlich sind. Des Weiteren kann es sehr aufschlussreich sein, sich darüber bewußt zu werden, welche Menschen einen u.U. schon früh geprägt haben. Es geht in diesem Zusammenhang nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Bewusstwerdung von Prozessen, damit man sie in Zukunft verbessern und optimieren kann.

Der amerikanische Motivationstrainer Jim Rohn hat einmal gesagt: „Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du Deine meiste Zeit verbringst.“ Drum sollten Sie einmal überlegen, wie diese über Geld sprechen und denken und wie erfolgreich diese Menschen finanziell sind. Und welche dieser Menschen könnten für Sie ein Vorbild darstellen?

Wie kann man neue Glaubenssätze in seinem Denken etablieren?

Hat man sich seine aktuellen, vielleicht nicht sehr erfolgreichen Glaubenssätze bewußt gemacht, ist schon viel gewonnen. Nun gilt es, sich bewußt Gegenbeispiele zu den Glaubenssätzen, die man ablegen will, zu suchen. Denn Denkweisen sind stets Gewohnheiten, die sich nur nach und nach verändern lassen. Aber je mehr Optionen man hat, desto leichter lassen sich die Weichen für neue Gedanken und Glaubenssätze in der Zukunft stellen.

Das könnten zum Beispiel folgende sein: 

  • Jeder sollte reich und vermögend sein.
  • Ich liebe Geld.
  • Ich ziehe Geld an wie ein Magnet.
  • Wer Geld hat, hat Optionen.
  • Mit Geld kann man viel Gutes tun.

Wir können aus den vorausgegangenen Ausführungen erkennen, dass wir an unserer finanziellen Situation nicht schuld sind, sondern unsere falschen Glaubenssätze in Bezug auf Geld und Reichtum. Insofern ist der größte Vermögenswert, den erfolgreiche Menschen besitzen, ihr spezielles Denken, das sich grundlegend vom Denken der Armen und des Mittelstandes unterscheidet. Der größte Vermögenswert ist nicht der Reichtum selbst, sondern er ist die Ursache dafür, diesen Reichtum erst einmal zu erschaffen.

Beschäftigt man sich mit den Biographien reicher Menschen, kann man bemerken, dass sie häufig auch schlechte Zeiten durchleben mussten, durch Fehlentscheidungen ihren Reichtum verloren hatten und pleite waren. Nicht selten hatten sie sich aber nach ca. zwei Jahren wieder erholt und alles neu aufgebaut. Unglaublich!

Diese Menschen hatten all ihre materiellen Dinge verloren, aber nicht ihr wichtigstes Werkzeug, das für ihren Reichtum verantwortlich war, nämlich ihr Denken. Denn dieses ist immer noch auf Millionen oder gar Milliarden ausgerichtet, deshalb kann der Reichtum immer wieder neu erschaffen werden. 

Das Gegenbild für diese Menschen ist der Lotto-Millionär, ein Mann z.B. aus dem Mittelstand. Er gewinnt zufällig fünf Millionen und wie es oft bei Lotto-Millionären vorkommt, verliert er alles wieder. Warum ist er nicht in der Lage, in kurzer Zeit wieder Millionär zu werden? Das lässt sich leicht beantworten: weil er nie gelernt hat zu denken und zu handeln wie ein Millionär.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Gedanken zu Gefühlen führen, diese wiederum zu Handlungen und letztendlich zu Ergebnissen, die real sind und sich konkret definieren lassen. 

Gedanken werden Realität – im Positiven wie im Negativen.Wir können uns vorstellen, dass unser Leben unseren Gedanken entspringt ähnlich wie ein Haus auf einem Bauplan basiert.

Unsere Gedanken legen fest wie und wo wir leben, mit wem wir Beziehungen pflegen und was wir tun. Und eben diese Gedanken bestimmen auch unser Verhältnis zu Reichtum und Wohlstand.

Erleben wir eine Diskrepanz zwischen Wollen und Realität, können wir davon ausgehen, dass unser Unterbewusstsein von etwas anderem überzeugt ist. Dies ist dann die Aufforderung, an seinen Glaubenssätzen zu arbeiten.

Ein weiteres sehr hilfreiches Bild ist es, wenn wir Geld wie Freunde betrachten und es auch so behandeln Denn Geld ist für jeden wichtig, ob er es wahrhaben will oder nicht, denn Geld ist das Mittel, das unsere Gesellschaft am Laufen hält. Und eine  Sache, die so wichtig ist, muß auch gut behandelt werden. 

Geld ist eine Energie wie vieles andere im Leben auch, also ist Geld auch wie Freunde! Würden Sie zu einem Freund sagen: „Du bist mir nicht wichtig.“ Was glauben Sie wie lange er noch Interesse an einer Freundschaft mit Ihnen hätte? Oder: „Freunde (Geld) sind nur Mittel zum Zweck.“ Oder: „Freunde (Geld) verderben den Charakter.“ Absurd, oder?

Wir sehen also, wie entscheidend es ist, sein Unterbewusstsein richtig zu programmieren, seine Gedanken sorgfältig zu beobachten und nur solche zuzulassen, die befähigen und Kraft geben.

Denn negative Gedankenspiralen kosten Kraft und lösungsorientierte Gedanken motivieren.

Wer es einmal zu Reichtum gebracht hat, steht vor einer weiteren essentiellen Aufgabe: sein Geld sorgfältig und weise zu verwalten und zusammenzuhalten. Er sollte sich an folgenden Ratschlag halten:

Hüte Dich vor kleinen Ausgaben. Ein kleines Loch bringt ein großes Boot zum Sinken.

Benjamin Franklin

Wer reich werden oder seinen Wohlstand bewahren will, steht neben vielen anderen Herausforderungen vor einer lebenslangen: Höre niemals auf zu lernen. 

Wer z.B. monatlich ein wichtiges bzw. wesentliches Buch liest, gehört schon zu den oberen 20% unserer Gesellschaft – ist doch nicht so schwer, oder?

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Harriet von Behr
Harriet von Behr ist gelernte Verlagsbuchhändlerin, studierte anschließend Germanistik und Theaterwissenschaft und arbeitete während und nach dem Studium für mehrere Verlage im Lektorat. Aktuell schreibt sie u.a. für TheMan Artikel zu den verschiedensten Themen.
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