Warum verlieben wir uns? Nur Chemie?

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Jeder kennt das wunderschöne Gefühl, Schmetterlinge im Bauch zu haben und Hals über Kopf verliebt zu sein. Doch wie kommt dieses Gefühl eigentlich zustande? Nicht selten macht es auf uns den Eindruck, als hätten wir überhaupt keinen Einfluss darauf, in wen wir uns verlieben. Das zeigt zumindest die große Anzahl der “unglücklich verliebten”. Aber auch die Glücklichen können oft nicht rational beschreiben, warum sie sich verliebt haben, sondern finden einfach alles super und schweben auf Wolke Sieben. Bedeutet das etwa, dass das Gefühl des Verliebtsein ausschließlich auf einer chemischen Basis zu erklären ist? Regieren uns hierbei ausschließlich die Hormone und der Verstand bleibt außen vor? Und was passiert in diesem Fall in unserem Körper, wenn wir verliebt sind?

Liebe kann auf wissenschaftlicher Basis erklärt werden

Wissenschaftler interessieren sich schon seit langer Zeit für die chemischen Vorgänge im Körper während des Verliebtseins. Auch wenn es unromantisch klingt: Liebe kann tatsächlich durch bestimmte Aktivitäten im Gehirn und durch die vermehrte Ausschüttung von spezifischen Hormonen wissenschaftlich erklärt werden.
Im Gehirn wird bei dem Gefühl des Verliebtseins eine ähnliche Reaktionen im Hirn ausgelöst wie bei dem Konsum von Kokain. Verliebtheit kann im wahrsten Sinne des Wortes einen gewissen Rauschzustand auslösen, auf welchen wir augenscheinlich keinen direkten Einfluss haben.
Sowohl bei Männern als auch als auch bei Frauen spielt im ersten Moment das Aussehen eine wichtige Rolle, da sich beide Geschlechter davon sexuell angezogen fühlen. Dabei spielen bestimmte Sexuallockstoffe, welche man als Pheromone bezeichnet, eine wichtige Rolle.
Es kribbelt im Bauch, der Pulsschlag erhöht sich und das Kribbeln breitet sich gefühlt nahezu im gesamten Körper aus. Wer frisch verliebt ist, hat plötzlich viel mehr in Energie, selten Hunger und kommt oft auch mit bedeutend weniger Schlaf aus als zuvor. Die Gedanken drehen sich oft einzig und allein um diese eine Person. Liebe ist unendlich machtvoll – so klang eine lange Zeit gedachte Überzeugung der Menschen. Forscher machen diese Romantik jedoch zu Nichte und erklären Liebe mithilfe von Blutuntersuchungen und Gehirnscans, womit sie belegen, dass das berühmte Gefühl von Schmetterlingen im Bauch mit einem physiologischen Prozess erklärt werden kann.

Verliebtsein ähnelt laut einiger Forscher nahezu einer Zwangsstörung

Manche Forscher beteuern sogar, dass Menschen, welche unter einer Zwangsstörung leiden, eine ähnliche Hirnstruktur wie frisch Verliebte aufweisen. Bei Menschen mit einer Zwangserkrankung drehen sich die Gedanken – ohne dass sie es wollen – fast nur darum, dass sie sich 100 mal täglich die Hände waschen, ständig putzen oder etwas kontrollieren müssen. Ähnlich fokussiert und zwar auf die Person des Begehrens, sind auch verliebte, weshalb manche Forscher das Verliebtsein mit einer Zwangserkrankung vergleichend in Verbindung bringen.

Kann man Liebe durch die Aktivierung von Hirnaktivitäten beweisen?

Bedeutet das etwa, dass man Liebe sogar messen kann? Prinzipiell würden die zuvor genannten Fakten schließlich bedeuten, dass man zum Beispiel mit einer Kernspintomographie und eines Fotos der betreffenden Person, welcher die Liebe gilt, beweisen könnte, ob die Gefühle wirklich echt sind. Neurobiologen bestätigen, dass dies prinzipiell möglich ist, da bei allen Prozessen und zwar auch bei Gefühlen ganz spezifische Hirnregionen beteiligt sind. Diese lassen sich mittlerweile durch die hochmoderne Technik nachweisen. Dennoch lässt sich mit einer Kernspintomographie nicht die Liebe beweisen. Für die Aktivitäten im Gehirn sind schließlich alleine die Gedankengänge ausschlaggebend und diese kann die Testperson natürlich bewusst beeinflussen. So kann die Testperson während der Betrachtung des Fotos auch an jemand anderen denken, womit die Prozesse ausgelöst werden. Somit ist mithilfe der Kernspintomographie nur bewiesen, dass die Prozesse in Gang gesetzt werden, jedoch nicht warum. Die Ursache der beobachtbaren Vorgänge muss also nicht sein, dass die Testperson Gefühle für die auf dem Foto gezeigte Person hat.
Es müssen also nur Emotionen ausgelöst werden, die dann daran gemessen werden, dass sie existieren. Jedoch ist die also Ursache unklar. Im Forschungsgebiet der Liebe vertreten übrigens nicht alle Wissenschaftler dieselbe Meinung. Obwohl der Liebe erwiesenermaßen physiologische Prozesse zu Grunde liegen, räumen Neurobiologen dennoch ein, dass sie die Liebe nicht vollständig bestimmen.

Innere Werte spielen eine untergeordnete Rolle – beim Verlieben ist das Aussehen entscheidend

Wir Menschen sind beim Verlieben oberflächlicher als wir es wahr haben wollen. Die inneren Werte spielen beim Verlieben nämlich eine untergeordnete Rolle, denn zunächst verlieben wir uns tatsächlich über das Aussehen. Rund 30 % der Aktivitäten in unserem Gehirn befassen sich mit der Verarbeitung von Reizen, welche wir mit dem Sehen wahrnehmen. Oft entsteht das Gefühl des Verliebtseins bereits mit dem ersten Anblick. Doch auch dieses romantische Gefühl der „Liebe auf den ersten Blick“ lässt sich mit einer gewissen Regelmäßigkeit von physiologischen Prozessen beschreiben. Die Grundlagen dazu sind auf die Evolution zurückzuführen. Männer fühlen sich dabei insbesondere zu Frauen hingezogen, die Gesundheit und somit Fruchtbarkeit verkörpern und zum Ausdruck bringen. Frauen suchen hingegen große und starke Männer, welche augenscheinlich in der Lage sind, sie und ihre Nachkommen zu ernähren. Das Fortpflanzungspotential spielt also eine wichtige Rolle bei der Attraktivität.

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Die Chemie und die Liebe © Shutterstock

Evolutionsbedingt sind Männer und Frauen auf das Potential zur Fortpflanzung fokussiert

Stark daran beteiligt an diesen Prozessen sind die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron. Dennoch ist Liebe nicht alleine auf diese Faktoren zurückzuführen, denn zur Fortpflanzung ist Verliebtheit eigentlich nicht nötig. Jedoch ist es auch im Sinne der Menschen, den Nachwuchs gut aufzuziehen, wofür eine tiefe Liebe zwischen den beiden Partnern und auch zwischen Eltern und Kind wichtige Voraussetzungen sind. Des weiteren hat sich herausgestellt, dass das Aussehen für Männer eine wichtigere Rolle spielt als für Frauen. Das Verlangen nach Fruchtbarkeit und Gesundheit lässt sich bei einer Frau eher am Äußeren einschätzen. Frauen suchen jedoch nach einem Mann, welcher ihnen Sicherheit bietet und diese Eigenschaft lässt sich nicht unbedingt an äußeren Reizen fest machen. Während der Mann theoretisch jederzeit – auch mit verschiedenen Frauen – neue Nachkommen produzieren kann, ist die Frau zunächst neun Monate mit der Schwangerschaft beschäftigt und muss danach das Kind groß ziehen. Dabei sucht sie vor allem die Unterstützung ihres Partners, weshalb das Aussehen bei Frauen eine untergeordnete Rolle spielt als bei Männern.

Auch Gerüche spielen eine zentrale Rolle bei der Attraktivität

Doch nicht nur alleine das Aussehen spielt eine bedeutsame Rolle bei der Partnerwahl. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass auch der Geruch eines Menschen ausschlaggebend für den Grad der Attraktivität ist. Dabei ist vor allem der eigene Körpergeruch, den man im übrigen selbst gar nicht wahrnehmen kann, entscheidend und weniger das getragene Parfüm. Forscher haben in diesem Zusammenhang herausgefunden, dass vor allem Gerüche von anderen Menschen, welche sich von dem eigenen Geruch stark unterscheiden als attraktiv und anziehend eingestuft werden. Die verschiedenen Geruchsnuancen sind dabei genetisch vorbestimmt. Je unterschiedlicher sie sind, umso besser können sie sich ergänzen und sorgen somit für gesunde Nachkommen.
Beim Verlieben sind jedoch nicht nur der Sinn des Sehens und es Riechens, sondern nahezu alle Sinne beteiligt. Somit spielen auch psychologische Faktoren eine Rolle, die wahrnehmen und bewerten, wie sich der andere verhält.

Liebe entsteht im Kopf: Beim Verliebtsein wird die Aktivität bestimmter Areale aktiviert und andere wiederum deaktiviert

Auch wenn das Gefühl des Verliebtseins mit einem Kribbeln im Bauch beschrieben wird, entsteht es aber doch im Kopf. Denn unser größtes und mächtigster Liebes- und Sexorgan ist das Gehirn und viele Studien konnten belegen, welche spezifischen Regionen im Gehirn aktiviert und deaktiviert werden, wenn wir uns verlieben. In verschiedenen Forschungsuntersuchungen in London konnten Neurobiologen die betreffenden Areale im Gehirn identifizieren. Die Versuchspersonen mussten bei dieser Studie verschiedene Bilder anschauen und zwar zum einen die Bilder des geliebten Partners und zum anderen Bilder von Freunden und Bekannten. Während der Betrachtung der Bilder wurde das Gehirn mit Hilfe von FMRT (einem funktionellen Magnetresonanz tomographisch) gescannt. Dabei wurde festgestellt, dass beim Betrachten der geliebten Person zahlreiche Hirnregionen begannen zu leuchten, während andere Hirnregionen verstummten. Dieses Phänomen wurde bei allen Versuchsteilnehmern ausschließlich bei der geliebten Person, nicht aber beim Anblick von Freunden oder Bekannten beobachtet. Besonders aktiv waren dabei die Regionen im limbischen System, so zum Beispiel das so genannte „Belohnungszentrum“. Bei Personen, die Kokain konsumiert haben, zeigten sich im Gehirn und insbesondere in den vier Bereichen des limbischen Systems übrigens ganz ähnliche Reaktionen. Es besteht also eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Liebe und Sucht. Dieses Ergebnis klingt auf den ersten Blick zwar eher unromantisch, ist aber durchaus nachzuvollziehen. Schließlich löst das Verliebtsein bestimmte Glückshormone aus, ebenso wie beispielsweise Kokain oder auch andere Drogen. Wenn man sich bewusst macht, dass Verliebte oft den ganzen Tag an gar nichts anderes mehr denken können, als an die Person der Begierde, so lässt sich auch der Begriff der Sucht nicht ganz abwenden. Ein interessantes Studienergebnis war übrigens auch, dass bei Muttern die gleichen Ariane leuchteten, wenn sie Bilder von ihren Kindern sahen. Hier gab es bei der Vorlage ihres Partners und ihrer Kinder bei der Aktivität in den verschiedenen Gehirnbereichen kaum Unterschiede. Die Mutterliebe und das Verliebtsein in eine Person des anderen Geschlechts sind somit physiologisch beinahe identisch und so gleich auch bedingungslos und teilweise realitätsfern. Wie zuvor schon erwähnt, wurde in den Untersuchungen nicht nur festgestellt, dass bestimmte Areale beginnen zu leuchten, sondern auch, dass immer die gleichen Bereiche verstummen. Zu den Hirnarealen, die bei dem Gefühl der Liebe inaktiv werden, zählt unter Anderem der Bereich, welcher für kritische emotionale Urteile verantwortlich ist. So lässt sich auf neurobiologischer Ebene das Phänomen der „rosaroten Brille“ beim Verliebtsein oder der im Volksmund häufig verwendete Spruch „Liebe macht blind“ erklären. Die inaktiven Hirnareale, welche normalerweise andere Menschen beurteilen und bewerten, sind ausgeschaltet, wodurch Fehlverhalten des Partners oder des Kindes übersehen, verdrängt oder sofort verziehen wird.
Das Gehirn zeigt zudem beim Verliebtsein oder auch bei der Mutterliebe zum eigenen Kind in jenen Regionen, welche für negative Gefühle zuständig sind weniger Aktivität. Man könnte fast behaupten, dass diese Areale nahezu ausgeschaltet sind, womit es auf neurobiologischer Grundlagen bei der Verliebtheit nicht wirklich möglich ist, der Realität ins Auge zu sehen und diese zu bewerten. Diese Region befinden sich beispielsweise im Präfrontalen Kortex, welcher beispielsweise bei bestehenden Depressionen eine hohe Aktivität zeigt. Diese Region ist beim Verliebtsein inaktiv – genau wie die sogenannte Amygdala. Die Amygdala beschreibt einen Bereich im Gehirn, für den in M RT Studien gezeigt werden konnte, dass er bei Angst und Trauer besonders aktiv ist. Auch dieser Bereich ist beim Verliebtsein in M RT Studien als inaktiv aufgefallen.

Die Hormone Vasopressin und Oxytocin erzeugen Vertrauen und Verbundenheit

Durch die beschriebenen Aktivitäten im Gehirn wird eine ganze Reihe von Vorgängen ausgelöst, welche für das kribbelnde Gefühl des Verliebtseins verantwortlich sind. Insbesondere sind jene Bereiche des Belohnungszentrums aktiviert, welche die höchste Dichte von Rezeptoren für die Hormone Oxytocin und Vasopressin aufweisen. In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass diese beiden Hormone maßgeblich dafür ausschlaggebend, sind ob eine Bindung zwischen zwei Individuen entsteht. Diese Hormone werden bei angenehmen Berührungen, bei Sex, so wie in allgemein angenehmen Situationen und auch bei der Geburt und beim Stillen eines Kindes produziert und ausgeschüttet. Oxytocin und Vasopressin scheinen von daher ausgesprochen wichtige Hormone bei der Entstehung von Liebe zu sein. Die Ausschüttung von Oxytocin im Belohnungssystem trägt dazu bei, einem Bindung an den Partner entstehen zu lassen. Im Allgemeinen wird dieses Hormon auch als Kuschelhormon bezeichnet und spielt eine wichtige Rolle beim Vertrauen. Es führt also auch dazu, sich auf einen Menschen einlassen zu können und die Liebe im Gehirn fest zu verankern. Wissenschaftler vermuten, dass je mehr das Hormon Oxytocin am Beginn der Beziehung ausgeschüttet wird – womit auch die Beziehung umso leidenschaftlicher ist – umso stärker wird auch nach der ersten Phase der Verliebtheit die emotionale Bindung zwischen den Partnern, obwohl die gesteigerte Ausschüttung der Hormone nach einer Zeit wieder sinkt. Auch das andere Hormon Vasopressin trägt zur Bindung der beiden Partner bei, da es ähnliche Eigenschaften hat. Vasopressin wird deshalb auch als Treuehormon bezeichnet. Oxytocin ist zudem für die Muskelkontraktionen, die während eines Orgasmus entstehen verantwortlich, während Vasopressin den Druck in den Blutgefäßen so beeinflusst, dass die Geschlechtshormone gut mit Blut versorgt sind und sorgen zudem nach dem Sex für einen tiefen Schlaf.

Dopamin und Adrenalin lösen Glücksgefühle und Energie aus

Neben Vasopressin und Oxytocin sind auch die beiden Hormone Dopamin und Adrenalin beteiligt. Ein hoher Dopaminspiegel ist wie ein Aufputschmittel, welches eine Euphorie auslöst und die Aufmerksamkeit auf positive Dinge lenkt. Bei Verliebten ist die Ausschüttung von Dopamin sehr stark erhöht, womit sich das Glücksgefühl erklären lässt. Auch Adrenalin kommt in einer höheren Konzentration vor und führt sozusagen zu einem gewissen Rauschzustand. Im Allgemeinen zählt Adrenalin zu den Stresshormonen und es sorgt beim Verliebtsein nicht selten dafür, dass wir unglaublich nervös werden,die Knie weich werden, das Herz schneller schlägt und wir manchmal sogar angefangen zu zittern, sobald wir der betreffenden Person gegenüber stehen. Somit lässt sich das Kribbeln beim Verliebtsein, sowie die scheinbar unendliche Energie auch mit den beiden Hormonen Dopamin und Adrenalin erklären.

Der Testosteronspiegel steigt bei Frauen an – bei Männern jedoch nicht

Des weiteren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das männliche Sexualhormon Testosteron bei Männern sinkt, bei Frauen jedoch steigt. Somit steigt bei Frauen auch die sexuelle Lust, bei Männern jedoch nicht. Die Ursache hierfür ist noch nicht eindeutig belegt, jedoch vermuten Forscher, dass Männer durch den sinkenden Testosteronspiegel ruhiger und zärtlicher werden könnten. Dies würde dann zu der Entstehung einer vertrauensvollen Partnerschaft beitragen.

Serotonin sinkt auf das Niveau einer Zwangsstörung

Interessanterweise sinkt zudem der Serotoninspiegel, welcher ebenfalls wie das Dopamin auch für das Glücksgefühl verantwortlich ist. Der Spiegel ähnelt dabei fast den niedrigen Werten bei Zwangsstörungen. Damit lässt sich möglicherweise das – manchmal auch unerwünschte – Gefühl, ständig an die betreffende Person denken zu müssen, ohne dieses Denken beeinflussen zu können, erklären.

Das Ende der Verliebtheit und der Beginn einer langjährigen Partnerschaft

Zusammenfassend lässt sich also sagen dass Liebe aus einer komplexen Zusammensetzung von verschiedenen Botenstoffen und Hormonen entsteht. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Liebe aus einer komplexen Zusammensetzung von verschiedenen Botenstoffen und Hormonen entsteht. Wer jedoch schon einmal verliebt war – also vermutlich jeder -, der weiß auch, dass das Gefühl der Verliebtheit nicht ewig anhält. Egal wie sich die Beziehung entwickelt, so ist es doch die Regel, dass die sogenannten Schmetterling im Bauch mit der Zeit immer weniger werden. Dies liegt im Grund genommen daran, dass auch die Hormone langsam wieder absinken und die Hirnaktivitäten nach und nach wieder „normal“ funktionieren. Auch dies lässt sich wissenschaftlich belegen. In der Regel hält die starke Phase des Verliebtseins einige Woche bis maximal 3 Monate an. Danach sind auch rationale Faktoren daran beteiligt, ob die Beziehung bestehen bleibt und sich hin zu der Art von Liebe entwickelt, die durch gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung geprägt ist.
Evolutionsbiologisch gesehen, kommen die physiologischen Prozesse der Verliebtheit jedoch der Menschheit zu Gute. Der Zustand des Verliebtseins führt schließlich dazu, dass wir uns sehr schnell und intensiv verlieben. Damit ist natürlich auch die sexuelle Anziehung verbunden, welche letztendlich die Fortpflanzung sichert. Nicht selten werden Frauen gerade zu Beginn einer Liebesbeziehung schwanger, da der sogenannte „Rauschzustand“ des Verliebtseins unter Anderem dazu führt, Verhütungsmittel außer Acht zu lassen und der reinen Begierde nach zu gehen. Durch die chemischen Prozesse werden somit also die Entstehung der Nachkommen gesichert. Des weiteren würde es ohne diese automatisch ablaufenden Prozesse nahezu ewig dauern, bis wir uns überhaupt für einen Partner entscheiden und bereits sind, eine Beziehung einzugehen. Darüber hinaus kommt es uns ebenfalls zu Gute, dass der Hormonspiegel nach einiger Zeit wieder absinkt, wodurch wir sozusagen wieder „klar denken“ können. Dies sorgt dafür, dass wir im Laufe unseres Lebens zwischen verschiedenen Partnern wählen und uns bewusst für die Beziehung entscheiden können, die uns langfristig glücklich macht.

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