Entdeckungsreisen in Deutschland

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Von null auf fast 3000 Meter über den Meeresspiegel steigt Deutschland an. Zwischen den Extrempunkten an den Küsten des Nordens und in den Bergen des Südens liegen allerdings mehrere hundert Kilometer lohnende Reisewege. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ formuliert einst Goethe, der gebürtige Hesse und gelernte Thüringer, der gern ein Italiener gewesen wäre.
Fest steht: In Deutschland kann man in sieben Tagen eine Weltreise unternehmen, die von einer überraschenden Vielfalt geprägt ist. Klippen, Sandstrände, weite Ebenen und Insellandschaften, die Kalkformationen der Alpen und beschauliche Mittelgebirge ergeben ein überwältigendes Landschaftsbild. Nicht zu vergessen die unzähligen Kulturschätze und Kulturdenkmäler, die von einer reichen Vergangenheit zeugen. Im Vergleich: Wer von Warschau mit dem Zug nach Wladiwostok reist, erfährt landschaftliche Monotonie. Auch von Mittelosteuropa bis vor die Tore Japans offeriert sich die Landschaft meist unspektakulär. Viele Städte erscheinen nahezu identisch. Noch gleicher wirken die Trabantenstädte. Immer Pelmeni, Bortsch und Piroggen – besondere regionale Unterschiede gibt es auch beim Essen nicht. Deutschland ist hingegen nie überall „gleich“. Mental, dialektal, in der Geschichte oder der regionalen Folklore; „von der See bis zu den Alpen, von der Oder bis zum Rhein“ – an Vielfalt mangelt es in Deutschland gewiss nicht.

Der „Deutschlandbummler“ auf Streifzug

Der Weg führt von der sturmgezausten Nord- und Ostsee über die in Melancholie getauchte Norddeutsche Tiefebene, durch karge Heidelandschaften, entlang brandenburgischer Kiefernwälder zu mächtigen Strömen mit idyllischen Weinbergen, vorbei an dunklen Tannenforsten und bis auf hohe Alpenberge. Zwischendrin rangeln unzählige sehenswerte Städte um die Gunst der Touristen.
Übrigens: Seit Jahren gilt es als „hip“ sich die Regionen Deutschlands mit ihren Spezialitäten und Attraktionen zu erschließen, um anschließend von dem Land zu schwärmen. Ritterburgenromantik trifft auf geschmückte Dörfer mit Mühlen, eindrucksvolle Höfe und Fachwerkhäuser. Vielfalt allerorten, die man per Bahn, im Auto, auf dem Fahrrad, zu Pferde oder auch per pedes erkunden kann.

Einmal umgeschaut und noch längst nicht alles entdeckt!

Das Land zwischen den Meeren

Dort, wo die die Menschen mit spitzen Silben über den „Stein stolpern“ und karg im Ausdruck sind, offeriert sich der Norden Deutschlands. Die Luft ist salzig, der Wind ist rau und das Kommen und Gehen des Wassers gilt als Herzschlag der Erde. Beim Rückzug der Fluten verwandelt sich die Nordsee wie von Zauberhand. Es erscheint die größte Wattfläche der Welt. Nordfriesland begeistert mit kilometerlangen Sandstränden und weiten Marschenlandschaften als auch mit Seen, so weit das Auge reicht. Städte wie Lübeck, Flensburg, Kiel oder Husum sind besonders sehenswert. Nicht zuletzt beeindruckt die Hansestadt Hamburg.
Ausflugstipp: die Wikingersiedlung von Haithabu.

Vom Seenland zum Ostseestrand

Zwischen Ostsee und Bodden, vorbei an eindrucksvollen Klippen, bizarren Steilküsten und schmalen Landzungen, offerieren sich traditionsreiche Seebäder und prächtige Hansestädte.
Die Mecklenburgische Seenplatte mit finnischem Landschaftscharme ist ein Paradies für Naturliebhaber. Während Rostock das Tor zur Ostsee bildet, erklärt sich Schwerin als Bauwunder am See und Güstrow erlaubt eine Zeitreise in das mecklenburgische Mittelalter. Die typische weiße Seebäderarchitektur ist insbesondere auf den Inseln Usedom und Rügen präsent.
Ausflugstipp: die berühmten Kreidefelsen im Osten der Insel Rügen.

Im Norden der Deutschen Märchenstraße

Das Weserbergland erinnert an die Gebrüder Grimm, Münchhausen und an den Rattenfänger von Hameln. Schon vor Jahrhunderten suchten hier die gekrönten Häupter die Wirkung heilender Quellen und entdeckten sie in Bad Pyrmont.
Ausflugstipp: Hannover und Barsinghausen.

Eine Reise auf den Brocken

Weiter geht es über das Land der Fürsten, Mönche und Poeten zu Hexen, Brocken und Gelehrten. Im Harz, dem wohl schönsten Mittelgebirge Norddeutschlands werden Streifzüge zu einem aufregenden Erlebnis. Hier lohnt ein Abstecher vom Teufelsgrund bei Michelstein nach Bad Harzburg. Ansonsten bietet diese Region ein wunderbares Areal für Harz-Wanderungen.
Ausflugstipp: die ehemalige Bergmannssiedlung und Fünf-Täler-Stadt Altenau.

Vom Elbetal in ein Paradies im Elbsandstein

Dort, wo sich in einem großartigen Tal die Elbe durch das Sandsteingebirge windet, liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. Südöstlich der Metropole setzt die Landschaft Maßstäbe. Immer ein Genuss: der Blick von der Königsnase der Festung Königstein. Die Sächsische Schweiz ist bei Klettermaxen als auch bei Kulturfreunden gleichermaßen beliebt.
Ausflugstipp: die Felsenbühne Rathen im Naturschutzgebiet Bastei.

Geheimnisvoll und einladend – der Bayerische Wald

Zwischen Böhmerwald, Österreich und Donau liegt die größte Waldlandschaft, die wir in Mitteleuropa besitzen, und gewiss auch die eindrucksvollste. Endlose Wälder und mächtige Bergrücken prägen den Bayerischen Wald. Im Nationalpark bleibt die Natur sich selbst überlassen. Hier erleben Sie einen Urwald, der von ursprünglicher Wildheit geprägt ist.

Über Universitäten und Goldstädte, vorbei an Schwarzwaldhöhen und fruchtbaren Rheinauen, hin zu Märchenschlössern und Klosterbiergärten, erfährt jede Deutschlandtour einen Genuss. Weltstädte wie Hamburg, München und Berlin locken mit bedeutenden Plätzen. Aber auch kleinere Ortschaften hinterlassen bleibende Eindrücke.
Während kunstsinnige bayerische Regenten das Gesicht der Landeshauptstadt Bayerns geformt haben, begeistern Garmisch-Partenkirchen oder Bad Tölz mit exotischem Reiz und unzähligen Sehenswürdigkeiten.

Berlin zählt zu den alten deutschen Städten. Das Miteinander der Kontraste macht diese Stadt zu einer wahren Metropole. Ein Bummel „Unter den Linden“ gehört zweifellos zu den Höhepunkten eines Berlinbesuchs. Weiter südlich offeriert sich die Spreewaldregion mit bezaubernden Orten, die einen Besuch wert sind.
Mit einer ausnehmend freundlichen Atmosphäre lockt die von den Römern gegründete Stadt Köln. Der gotische Dom und der moderne Musical-Palast bilden besondere Kontraste in einer lebendigen City. Unweit begeistert das romantische Bild der Rheinburgen. Südlich von Köln säumen die Burgen und Burgruinen das Obere Mittelrheintal. Der Abschnitt zwischen Bingen und Koblenz besticht durch hochrangige Baudenkmäler und landschaftliche Reize.

Warum weit reisen? Nord- und Ostsee, Rhein und Oder, die Alpen und mehrere Mittelgebirge umschließen ein Land, das an Vielfalt kaum zu überbieten ist.

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TheMan
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