In Zeiten der Krise – Optimismus als Lebenseinstellung

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„Der Pessimist beschwert sich über den Wind,

Der Optimist erwartet, dass er sich ändert;

Der Realist richtet seine Segel aus.“

William A. Ward

Dieses Dichterwort eines amerikanischen Schriftstellers drückt ziemlich exakt aus, was die drei Einstellungen, die man dem Leben gegenüber einnehmen kann, unterscheidet bzw. kennzeichnet und jede hat einen berechtigten Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, will man zu einem ausgewogenen Urteil kommen.

Alle drei sind Geisteshaltungen, die jedoch nicht angeboren, sondern im Laufe des Lebens erworben worden sind. Das kann durch bestimmte Erlebnisse, den Einfluss der Eltern oder wichtige Bezugspersonen geschehen sein, die Welt eher mit positiven oder negativen Gedanken zu betrachten. Da diese Prozesse jedoch im Unterbewußten ablaufen, entziehen sie sich unserer Kontrolle, sind aber tief in uns verwurzelt und laufen blitzschnell ab. Da sie erlernt sind, besteht zu jeder Zeit die Chance, vom Lager der Pessimisten zu den Optimisten überzuwechseln oder den Mittelweg des Realisten einzuschlagen.

In Zeiten der Krise, in denen die Herausforderungen, die einem widerfahren, ohnehin eher negativ geprägt sind, kann es aus vielen Gründen vorteilhaft sein, sich eine optimistische Haltung  anzueignen um dem Leben eine positive Wende bzw. Richtung zu geben.

Was sind eigentlich die wesentlichen Merkmale, mit denen sich Optimisten von Pessimisten unterscheiden und warum ist es ist nicht gleichgültig wie wir dem Leben begegnen?

Ein Pessimist geht tendenziell immer erst einmal vom Schlimmsten aus und versucht sich deshalb  bereits im Vorfeld schon dagegen zu wappnen, d.h. er beschäftigt sich überwiegend mit negativen Gedanken.

Der Optimist hingegen sieht immer erst einmal das Gute und viele sagen ihm nach, dass er ein Träumer sei. Er hat eine positive Grundeinstellung zum Leben und ist in der Lage, Visionen zu haben, die ihm oft zum Erfolg verhelfen. Der Optimist praktiziert das Gesetz der Anziehung, das man nicht unterschätzen sollte, automatisch und ganz entspannt.

Der Realist sieht die Welt, wie sie ist, wägt Chancen und Risiken ab, glaubt prinzipiell auch an das Gute, zieht aber rechtzeitig die Handbremse, wenn er sieht, dass es doch nicht möglich ist.

Im Grunde genommen könnte man jetzt natürlich sagen, dass jeder die Welt betrachten sollte, wie er es für richtig hält, aber die Problematik liegt darin, dass jeder ständig Entscheidungen trifft, die dann auch für das soziale Umfeld relevant sind.

In Krisenzeiten kann es auch für einen Optimisten eine Herausforderung sein, dem Leben positiv gegenüberzustehen. In diesem Fall helfen folgende Übungen:

  1. Meiden Sie möglichst die Gesellschaft von Pessimisten.
  2. Malen Sie sich ganz bewußt nicht nur das negative Szenario aus, sondern auch das positive. Denn Negatives zieht Negatives an!
  3. Ziehen Sie vor dem Einschlafen Bilanz und erinnern Sie sich an die positiven Tagesereignisse. Dann prägen Sie sich besser ein.
  4. Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken. Denn nur dann entwickeln Sie Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und können entspannt in die Zukunft sehen. Denn Sie sind einzigartig, haben wie jeder Mensch positive und negative Eigenschaften.
  5. Entwickeln Sie eine Ich-kann-Einstellung: was auch immer auf mich zukommt – ich werde eine Lösung finden. Sie haben bis jetzt überlebt und beachtliche Erfolge erzielt, also können Sie noch mehr erreichen.
  6. Begegnen Sie Misserfolgen mit der Einstellung: diesmal hat es nicht geklappt, deshalb gebe ich mir eine zweite Chance und konzentriere mich darauf wie ich es in Zukunft besser machen kann. Viele große Erfindungen wurden erst nach Hunderten von Misserfolgen gemacht!
  7. Jedes Problem hat eine Lösung und Sie sollten sich immer fragen: welche Möglichkeiten habe ich noch und nicht ruhen, bis Sie diese gefunden haben.
  8. Ablehnung und Kritik sollte man mit folgender Einstellung begegnen: Ich bin liebenswert, auch wenn Ihr es nicht so seht oder ich einen Fehler gemacht habe.

Wir sehen hieraus, dass eine optimistische Lebenseinstellung durchaus erlernbar ist, aber auch ständig trainiert werden muß.

Um zu adäquaten, fairen Problemlösungen zu gelangen, werden wir aber nicht darauf verzichten können, sowohl Optimismus als auch Pessimismus und Realismus zu berücksichtigen. Denn die richtige Mischung wird unsere Entscheidungen nachhaltig beeinflussen und wie man so schön sagt: Jede Medaille hat zwei Seiten. Der realistische Positivdenker kommt wahrscheinlich dem Ideal am nächsten. Denn er glaubt immer an den guten Ausgang einer Sache, behält aber einen kühlen Kopf. Für ihn ist klar, dass er gesund ist und Glück im Leben hat. Man zieht eben an, was man denkt. Darüberhinaus sollte man noch die innere Stimme, die Intuition miteinbeziehen, denn so lassen sich alle Entscheidungen leichter treffen.

Optimistisch sein, positives Denken und aktives Handeln kann auch ansteckend sein. Denn wer eine positive Ausstrahlung hat, andere ermutigt und hilfsbereit ist, kann sein direktes Umfeld, seine kleine Welt ständig verbessern und das bedeutet gerade in Zeiten der Krise sehr viel.

Denn:

„Ein Pessimist macht aus einer Chance ein Problem, ein Optimist aus einem Problem eine Chance.“

Harry S. Truman

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Harriet von Behr
Harriet von Behr ist gelernte Verlagsbuchhändlerin, studierte anschließend Germanistik und Theaterwissenschaft und arbeitete während und nach dem Studium für mehrere Verlage im Lektorat. Aktuell schreibt sie u.a. für TheMan Artikel zu den verschiedensten Themen.
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