Multitasking – Sind wir produktiver, wenn wir mehrere Sachen gleichzeitig erledigen?

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Hören wir den Begriff „Multitasking“, sind die meisten unter uns unentschlossen, ob sie den Begriff positiv, negativ oder neutral empfinden sollen. Gleichzeitig sind wir stets bemüht unseren Tag möglichst effizient zu gestalten um am Abend zufrieden sagen zu können, dass wir etwas geschafft haben. Daher haben wir allgemein die Tendenz „Multitasking“ zu betreiben um möglichst viele Dinge gleichzeitig zu erledigen. Multitasking umfasst dabei folgende Handlungen:

  1. Zwei oder mehrere Dinge zur selben Zeit zu tun
  2. Hin und her zu wechseln zwischen zwei oder mehreren Aufgaben
  3. Mehrere Dinge besonders schnell hintereinander zu erledigen

Die Frage, die sich unmittelbar stellt, ist, ob wir tatsächlich produktiver sind, wenn wir alles gleichzeitig erledigen oder ob es sogar schlecht für den eigenen Erfolg ist. Insbesondere in der gegenwärtigen Welt, in der soziale Medien unser Leben bestimmen, konzentrieren sich immer weniger Menschen auf eine einzige Sache. Man kann sich in einem noch so interessanten Gespräch befinden, sobald der Bildschirm des Handys aufleuchtet, müssen wir uns vergewissern, dass nicht gerade ein „weltbewegendes“ Ereignis ohne unsere Aufmerksamkeit an uns vorbei geht.

Betritt man am Morgen eine U-Bahn, hören mehr als die Hälfte der Fahrgäste Musik, während gleichzeitig meistens noch irgendeine Notiz studiert bzw. eine Zeitung gelesen wird. Einfach nur den Moment in der Früh zu genießen ist keine Option. Im Büro angekommen, schlürfen wir unseren Kaffee, während wir unsere Emails checken und uns nebenher mit den Kollegen übers Wochenende unterhalten und so geht es den ganzen Tag weiter.

Multitasking
Multitasking

Manchmal ist Multitasking sogar gefährlich wie z.B. das Telefonieren/Simsen, während man Auto fährt, was den meisten durchaus auch bewusst ist; doch wie steht es um die Produktivität?

Die Forscher Ophir, Nassb und Wagner der Stanford University haben herausgefunden, dass Multitasking weniger produktiv ist als eine einzige Sache nach der anderen abzuschließen. Außerdem haben die betroffenen Personen Schwierigkeiten einer Sache länger Aufmerksamkeit zu schenken, sich an Einzelheiten zu erinnern  oder ordentlicher zu arbeiten. Doch Multitasking allgemein als etwas Negatives abzustempeln wäre auch falsch. Unser Gehirn ist laufend damit beschäftigt mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Steuern wir beispielsweise ein Auto, kontrollieren wir die Geschwindigkeit, beachten die Verkehrsschilder und schalten. Für den erfahrenen Autofahrer stellt es dabei auch kein Problem da, nebenher noch ein Gespräch mit dem Beifahrer zu führen. Aber alle Teilhandlungen verfolgen in solchen Prozessen ein gemeinsames Ziel und werden im Gehirn als eine Aufgabe wahrgenommen. Nähert man sich dem Phänomen unter Forschungsgesichtspunkten, kommt man auf neuronale Netze im Gehirn. Werden bei parallel ausgeführten Aufgaben unterschiedliche Gehirnareale beansprucht, fällt das Multitasking leichter. Wird genau die gleiche Region im Gehirn beansprucht, kann Multitasking unmöglich werden. So ist es beispielsweise bei der Entscheidungsfindung. Diese kann nicht zur gleichen Zeit abgehandelt werden.

Ein zusätzlicher Faktor ist der Stress, der automatisch mit der entstehenden Hektik einhergeht. Sind wir weniger gestresst, haben wir auch mehr Spass an den Dingen, die wir in unserem Alltag zu erledigen haben und machen diese dann auch gleich ordentlicher. Zu der Frage, ob Frauen oder Männer besser Multitaskingfähig sind, hat die Forschung bisher keine fundierten Erkenntnisse erzielen können. Man kann daher sagen, dass Multitasking pauschal nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss, solange es die richtigen Aufgaben betrifft. Vielmehr steigert es unsere Lebensqualität deutlich, wenn wir die Aufgaben, die es zu erledigen gilt, zuerst priorisieren und anschließend nacheinander abarbeiten. Wir werden dadurch nicht nur gelassener, sondern gleichzeitig auch produktiver. Also was will man mehr?

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TheMan
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