Prag – Paris des Ostens

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Die goldene Stadt an der Moldau hat viele Namen und jeder charakterisiert sie aus einem anderen Blickwinkel. Jährlich lockt die tschechische Hauptstadt, die über eine Million Einwohner zählt und zu einer der schönsten Hauptstädte Europas gehört, mit ihrem Charme viele Millionen Touristen an. Unzählige Attraktionen wollen von den Besuchern entdeckt werden – wer einmal in Prag war, wird es gerne immer wieder aufsuchen, für kürzere oder längere Zeit.

In diesem Jahr feiert die Tschechische Republik am 28. Oktober 100-jähriges Jubiläum seit ihrer Gründung – Anlass für viele Feierlichkeiten in verschiedenen Städten, die über das ganze Jahr verteilt stattfinden.
Prag läßt sich auf vielfältige Weise erobern, zu Fuß, mit dem Segway, mit den verschiedenen Verkehrsmitteln, aber auch eine Bootstour auf der Moldau hat seinen Reiz und zeigt die Mutter aller Städte aus einer ganz anderen Perspektive.

In Prag wandelt man auf den Spuren der Literaten und Künstler, kann die traditionelle böhmische Küche genießen und einige der schönsten Sehenswürdigkeiten Europas wahrnehmen. Für Kunst- und Musikliebhaber gibt es zahlreiche Ausstellungen, Konzerte sowie Festivals und eine vielfältige, abwechslungsreiche Gastronomieszene rundet das Angebot ab. Neben den Restaurants und Cafés lassen sich es auch zahlreiche Straßenstände mit einem interessanten lukullischen Angebot für jeden Geschmack entdecken!

Die Sehenswürdigkeiten, die Sie in der Stadt der hundert Türme gesehen haben sollten:

Die Karlsbrücke ist ein Wahrzeichen der Stadt und man sollte sie nicht nur einmal überqueren und die beleuchtete Brücke auch bei Tagesanbruch oder in der Nacht besuchen. Sie verbindet die Altstadt mit der Kleinseite und ist eine der ältesten Steinbrücken Europas. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und machte Prag zu einem bedeutenden Handelsstandort. Die bei den Touristen beliebten Skulpturen, deren Originale sich heute im Nationalmuseum befinden, sind Repliken und wurden seit 1965 schrittweise angefertigt.

Die Prager Altstadt beherbergt noch einige andere Sehenswürdigkeiten, sowie auch günstige Restaurants, Cafés und Geschäfte. Auf dem Altstädter Ring befinden sich die bekanntesten, u.a. die St. Gallus-Kirche und das Carolinum. In der Nähe der Altstadt liegt auch das jüdische Viertel, die Josefstadt, an der Ecke Karpfengasse/Enge Gasse befand sich bis 1902 das Geburtshaus Franz Kafkas.

Am besten läßt sich die Altstadt entlang des Altstädter Rings erkunden. Der Prager Marktplatz erstreckt sich auf 9.000 Quadratmetern und ist ein beliebter Anziehungspunkt für die Touristen. Um das Altstädter Rathaus herum stehen zahlreiche Renaissance- und Barockhäuser mit ihren kunstvoll verzierten Fassaden. Die Teynkirche, das Haus zur Steinernen Glocke sowie das Jan-Hus-Denkmal sind einen Abstecher wert.

Auf der anderen Seite der Stadt liegt die Prager Burg: sie überragt das Burgviertel Hradschin und ist das größte, geschlossene Burgareal der Welt. Nach einem beschwerlichen Aufstieg wird man zunächst mit einem Blick über die Dächer Prags belohnt. Im Burgareal sind die drei Burghöfe, verschiedene Kapellen und ein großer Garten.
Teil der Burg ist das nahegelegene Goldene Gässchen, auch Alchimistengasse genannt, da hier u.a. künstliches Gold im Auftrag des Kaisers gefertigt wurde. Die Häuschen im Goldenen Gässchen sind als kleine Museen hergerichtet, in denen die historische Einrichtung wiedergegeben wird.
Bei der Besichtigung der Prager Burg lohnt es sich einen Zwischenstopp auf dem Ehrenplatz vor der Burg einzulegen: Hier findet um 12:00 Uhr mittags immer die zeremonielle Wachablösung statt.

Das gesamte Viertel rund um die Prager Burg wird als Hradschin bezeichnet. Neben der alles überragenden Burg sind auch die anderen Gebäude auf dem Burgberg sehenswert: zahlreiche Gartenanlagen, ein Kapuzinerkloster, der Loretopatz mit der Loretokpelle und der Santa Casa sowie viele Brunnen und eine Schatzkammer erfreuen sich großer Beliebtheit.
Wer den Blick über die gesamte Stadt genießen will, fährt mit der Seilbahn hinauf zum höchsten Punkt Prags, zum Aussichtsturm Petrín, der auch als kleiner Eiffelturm bezeichnet wird.
Unweit der Prager Burg befindet sich der Veitsdom – wenn Sie den 99 Meter hohen Turm besteigen, können Sie sich über eine einmalige Aussicht über die ganze Stadt erfreuen. Gut sichtbar von der Uferpromenade an der Moldau ist der Veitsdom ein beliebtes Fotomotiv. Im Veitsdom wurden die tschechischen Könige gekrönt und viele fanden hier ihre letzte Ruhe; dementsprechend pompös ist das Innere des Doms.

Ein weiterer Stadtteil Prags ist die Prager Kleinseite, die im 18. Jahrhundert vor allem Wohnort des Adels war. Neben einer Vielzahl an Kirchen gibt es hier auch die Hungermauer und die St. Nikolauskirche. Bei einem Spaziergang entlang der Moldau kann man den Blick auf die gegenüberliegende Altstadt genießen.

In der Nähe des Nationalmuseums befindet sich der 700 Meter lange Wenzelsplatz, der durch seine Länge und die vielen Geschäfte eher wie ein Boulevard wirkt. Die Touristen lieben die vielen in den Barockbauten angesiedelten Cafés und Bars. Am Ende des Platzes befindet sich das unübersehbare Wenzelsdenkmal.

Am Altstädter Ring befindet sich das Altstädter Rathaus. Die astronomische Uhr, die dort angebracht ist, zählt zu den absoluten Besuchermagneten Prags. Das Zifferblatt stammt aus dem Jahre 1410, Sonnen- und Mondzeiger sowie die Tierkreiszeichen machen neben der Geschichte und der Architektur das Besondere der Uhr aus. Die faszinierende Mechanik kann man bei einer Führung in tschechischer oder englischer Sprache kennenlernen. Eine solche wird auch für das gesamte Altstädter Rathaus angeboten.

Eine Sehenswürdigkeit der neueren Zeit ist das Tanzende Haus, 1996 erbaut unter der Leitung des berühmten Architekten Frank O. Gehry. Im Erdgeschoß befindet sich eine Galerie mit Ausstellungen moderner Kunst, im Obergeschoß ein Restaurant, das zum Verweilen einlädt.

Wer etwas Zeit mitbringt, sollte sich das Laterna magika, ein avantgardistisches Theater in Prag, das in der dem Nationaltheater angeschlossenen „Neuen Szene“ spielt, nicht entgehen lassen, allerdings sind die Stücke sehr unterschiedlicher Qualität. Es handelt sich hierbei um eine Verflechtung von Film, Licht, Musik, Ballett und Pantomime.

PragAußergewöhnliche Attraktionen in Prag

Wer in Prag über die üblichen Touristenattraktionen hinaus noch ein paar außergewöhnliche Highlights erleben will, hat hier verschiedene Möglichkeiten, die er vermutlich in dieser Stadt nicht erwartet hätte.

Bier- und Weinbäder, Wellness der Extraklasse

Im Bier- und Weinspa im Láznė Pramen kann man sich in einem Fass, gefüllt mit Wasser sowie Bier oder Wein entspannen und außerdem noch etwas für seine Gesundheit tun. Ein Besuch in der Sauna mit anschießender Massage rundet das Ganze ab. pivnispa.cz

Ebenso bietet sich in Prag eine Brauereibesichtigung an: noch heute wird nach einer Familientradition eines der beliebtesten Biere in der Klosterbrauerei Strahov hergestellt. Der Brauereibesichtigung schliesst sich eine Verkostung an. Es empfiehlt sich, die Eintrittskarten im Vorfeld online zu bestellen.

Bücherliebhaber kommen im Kloster Strahov auf ihre Kosten, da sie dort in die weiten Welten der Bibliothek eintauchen können. Denn hier befindet sich die traditionsreiche Prager Bibliothek, die zahlreiche Manuskripte aus dem Mittelalter aufbewahrt. Insgesamt sind dort 200.000 Bände eingelagert, wovon die rund 3.000 Handschriften und 15.000 Inkunabeln zur Sicherheit fest verschlossen sind. Aber auch das Kloster selbst ist einen Besuch wert.

Wer gerne im Winter verreist und das Weihnachtsfest liebt, sollte in der Weihnachtszeit Prag einen Besuch abstatten – die vielen Weihnachtsmärkte beginnen teilweise schon im November und reichen bis zum 6. Januar. In diesen Wochen entfaltet die Stadt einen geradezu magischen Zauber, dem man sich schwer entziehen kann.

Besucher, die öfters nach Prag kommen, werden immer wieder neue Facetten dieser wunderbaren Stadt entdecken können – zu jeder Tages- und Jahreszeit.

Bilder: Shutterstock

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Harriet von Behr
Harriet von Behr ist gelernte Verlagsbuchhändlerin, studierte anschließend Germanistik und Theaterwissenschaft und arbeitete während und nach dem Studium für mehrere Verlage im Lektorat. Aktuell schreibt sie u.a. für TheMan Artikel zu den verschiedensten Themen.
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