Heidelberg – die kleine Stadt am Neckar

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Heidelberg ist die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt und die fünftgrößte Stadt Baden-Württembergs. Sie ist bekannt für ihre malerische Altstadt mit der Schlossruine sowie für ihre renommierte, altehrwürdige Universität, die älteste Hochschule Deutschlands, die im 14. Jahrhundert gegründet wurde. Heidelberg zählt rund 150.000 Einwohner und ist mit 39 Prozent, die jünger als 30 Jahre sind, eine junge Stadt. Mit einem Ausländeranteil von 21 Prozent ist Heidelberg geprägt von Internationalität und Weltoffenheit.

Schloss Heidelberg und Schlossgarten

Das Heidelberger Schloss ist das Wahrzeichen Heidelbergs und eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands. Durch die Soldaten von Ludwig XIV. wurde das Schloss massiv zerstört. Aus vielen Gründen wurde das Schloss, das aus rotem Neckartalersandstein besteht, nur teilweise wieder restauriert. Für Reisende, Maler und Poeten waren die malerisch über dem Neckar gelegenen Überreste von Schloss Heidelberg um 1800 der Inbegriff einer romantischen Ruine. In unzähligen Bildern, Liedern und Gedichten wurde das stimmungsvolle Denkmal verewigt. Der um 1900 entbrannte „Schlossstreit“ um den Wiederaufbau der Schlossruine mündete darin, dass sich die Denkmalpfleger durchsetzten und man entschied sich für das Bewahren des Schlosses als Ruine. Nur der Friedrichsbau wurde im Stile des Historismus ersetzt und wieder eingerichtet. Man kann an vielen Führungen teilnehmen, besonders originell sind die Kostümführungen, z.B. als Nachtwächter, als Liselotte von der Pfalz oder als Friedrich V.

Alte Brücke

Die berühmte Alte Brücke ist aus Neckartaler Sandstein und zählt zu den letzten großen Beispielen  für die klassische Brückenbaukunst in Stein. Ein beliebtes Fotomotiv ist der Brückenaffe. Die heutige Bronzeplastik von Professor Gernot Rumpf wurde 1979 aufgestellt.

Heiliggeistkirche

Die größte und bedeutendste Kirche in Heidelberg ist die Heiliggeistkirche. Ihr Turm beherrscht und prägt das Stadtbild. Sie befindet sich in der historischen Heidelberger Altstadt am Marktplatz.

Heidelberg – Altstadt

Die historische Mitte und das Herz Heidelbergs ist die Altstadt. Sie wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt und ist für ihren einzigartigen Dreiklang aus Stadt, Bergen und Fluss weltberühmt. Der mittelalterliche Stadtgrundriss mit den engen Gassen und Barock-Altbauten, die großbürgerliche Hangbebauung am Königstuhl, und das über der Altstadt thronende Schloss sowie die Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten ziehen jährlich rund drei Millionen Besucher an.

Die Altstadt umfasst etwa 1.380 Hektar. Der Stadtteil ist geprägt vom Waldgebiet des Königstuhls, der mit 564 Metern einer der höchsten Berge des Odenwalds ist. Die Hauptstraße dominiert die Heidelberger Altstadt. Sie verläuft parallel zum Neckar vom Bismarckplatz zum Karlstor und bildet zusammen mit einigen anderen Straßen Europas längste Fußgängerzone mit 1,6 km Länge. Zum Heidelberger Schloss und in die Seitengassen gibt es immer wieder schöne Durchblicke.

HeidelbergRuprecht-Karls-Universität

Die Heidelberger Altstadt ist Gründungssitz der ältesten Universität Deutschlands (gegründet 1386), der Ruperto Carola und beherbergt viele, international renommierte Einrichtungen der Universität. 56 Nobelpreisträger gingen aus ihr hervor. Sie wird von rund 30.000 Studenten besucht und ist mit 12 Fakultäten eine Volluniversität mit einem breiten Spektrum anerkannter Studienfächer aus den Natur- und Geisteswissenschaften.

Studentenkarzer

Auf der Rückseite der Alten Universität liegt in der Augustinergasse der Studentenkarzer.Hier wurden von 1778-1914 die Studenten für „Kavaliersdelikte“ wie heftige Mensuren, nächtliche Ruhestörungen oder andere Verstöße gegen die öffentliche Ordnung, zumeist feucht-fröhliche Streiche, bestraft. Je nach Delikt dauerte der Arrest zwischen drei Tagen und vier Wochen. Die Studenten mußten in dieser Zeit allerdings ihre Vorlesungen besuchen. Viele Studenten verewigten sich an den Karzerwänden mit ihren Konterfeis und diversen Sprüchen, die man heute noch besichtigen kann.

Letztlich legten es viele darauf an, einmal in den Karzer zu kommen um sich als Mann zu beweisen. Frauen waren erst ab 1900 zum Studium zugelassen, kamen aber keinesfalls in den Karzer.

Gaststätte Zum Seppl

Diese museale Gaststätte ist eines der ältesten Studentenlokale Heidelbergs. Generationen von Studenten feierten hier ihre Feste. Die urigen antiken Holztische mit ihren historischen Schnitzereien sind allein schon einen Besuch wert.

Gaststätte zum Roten Ochsen

Das Gasthaus zum Roten Ochsen ist eines der ältesten und traditionsreichsten Studentenlokale in Heidelberg. Das Haus wurde im Jahr 1703 erbaut und ist seit 175 Jahren in Familienbesitz. Täglich ab 19:30 Uhr gibt es Klavierspiel live.

Der Heidelberger Zuckerladen

ist ein besonderer Laden: voll und bunt und mittlerweile rund 30 Jahre alt, vermutlich der einzige  seiner Art auf der Welt. Man sollte Heidelberg nicht verlassen ohne ihn und seine Besitzer kennengelernt zu haben – Marion und Jürgen Brecht, Im Plöck 52.

Heidelberger Bergbahnen

Am 30. März feierten die Bergbahnen ihren 125. Geburtstag. Sie sind im Grunde eine Kombination von zwei Standseilbahnen: die „Molkenkurbahn“ führt vom Kornmarkt vorbei am Heidelberger Schloss zur Molkenkur. Dort steigt man in die „Königstuhlbahn“ um und fährt weiter zum Königstuhl, dem höchsten Punkt der Stadt in 550m Höhe. Während der Fahrt und an den einzelnen Stationen kann man einen wunderschönen Blick auf Heidelberg und das Neckartal genießen. Die untere Bahn ist eine der modernsten Bergbahnen Deutschlands, die obere ist eine der ältesten elektrisch betriebenen Bergbahnen. Zudem lohnt es sich, an jeder der vier Stationen Halt zu machen und sich ein wenig umzusehen.

Deutsches Apothekenmuseum

Im Heidelberger Schloss ist das seit 1957 in Heidelberg ansässige Deutsche Apothekenmuseum untergebracht. Es ist das zentrale deutsche Museum zur Geschichte der Pharmazie. Es besitzt umfangreiche Sammlungen, deren Exponate den gesamten deutschsprachigen Raum von der Antike bis ins 21.Jahrhundert umfassen und das jährlich von rund 600.000 Menschen besucht wird.

Sammlung Prinzhorn

Die Sammlung Prinzhorn ist ein Museum für historische Werke aus psychiatrischen Anstalten. Es ist ein weltweit einzigartiger Bestand an Werken, die Patienten und Patientinnen psychiatrischer Anstalten um die Wende zum 20. Jahrhundert schufen. Die Spezialsammlung ist angeschlossen an die Klinik für Allgemeine Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg.

Philosophenweg

Heidelberg nimmt einen Spitzenplatz unter den Romantik-Pilgerorten ein. Hölderlin, Eichehendorff und zahlreiche andere Dichter und Denker weilten hier und ließen sich vermutlich vom Philosophenweg aus von der Stadtansicht faszinieren und inspirieren. Aber egal, von welcher Seite man sich ihm nähert, erst einmal geht es steil bergauf. Oben angekommen, schlängelt sich der ca. zwei Kilometer lange, gut befestigte Weg waagrecht den Hang entlang. Alle paar Meter laden Bänke und kleine literarische Gedenkorte zum Verweilen ein. Natur und literarische Bildung gehen hier eine kongeniale Symbiose ein.

Europäischer Hof

Der Europäische Hof, ein Luxushotel mit fünf Sternen, befindet sich seit seiner Gründung in Familienbesitz und ist seit jeher das erste Haus am Platze, mittlerweile in vierter Generation. Im Jahre 2015 konnte es das 150jährige Jubiläum feiern.

Das Hotel verfügt über mehrere Restaurants, einen Spa-Bereich und sämtliche Vorzüge, die man in der Luxus-Hotellerie erwarten kann.

„Unser Ziel ist es, den Europäischen Hof Heidelberg, diesen besonderen und geschichtsträchtigen Ort, als das familiäre Zuhause für die Reisenden und als lebendiges Wohnzimmer für die Heidelberger und alle Menschen der Umgebung zu erhalten und weiter zu entwickeln.“ – „Gemeinsam arbeiten wir an der Vision, das herzlichste Luxushotel Deutschlands zu sein.“ Caroline von Kretzschmann, geschäftsführende Gesellschafterin

Schlosshotel Molkenkur

Hoch über Heidelberg liegt das Schlosshotel Molkenkur. Hier kann man mit bis zu 600 Gästen „auf hohem Niveau“ feiern, Tagungen und Konferenzen abhalten, übernachten oder bei einem exzellenten Essen und einem Glas Wein die wunderbare Aussicht über die Altstadt, das Neckartal und die Rheinebene geniessen.

Hotel Hip

Das privat geführte Hotel von Claudia Kischka soll im Kleinen die ganze Welt widerspiegeln. Sie selbst ist viel herumgekommen – in ihrem Hotel ist jedes Zimmer anders eingerichtet, einem Land oder einer Stadt entsprechend: Wien, Bali oder Havanna. Manches Schmuckstück, das sie von ihren Reisen mitgebracht hat, findet sich in den Zimmern wieder. Ein wenig spiegelt das Hotel auf diese Weise Heidelbergs Internationalität.

Hotel qube

Das Hotel qube wird von Johannes Arndt und seiner Frau Christina geführt. In allen Bereichen stehen ökologische Gesichtspunkte im Vordergrund. Das beginnt schon bei den verwendeten Baumaterialien. Das Hotel wurde zum ersten „Certified Green Hotel“ der Region zertifiziert. Lassen Sie sich verwöhnen und entspannen Sie in einem wunderbaren Ambiente.

Heidelberger Frühling

Neben zahlreichen anderen Kulturevents ist der „Heidelberger Frühling“ ein ganz besonderes. Der erste Heidelberger Frühling, ein jährlich im März und April stattfindendes Internationales  klassisches Musikfestival, ist seit 1997 in der Musikszene etabliert – mit über 100 Veranstaltungen und 44.000 Besuchern.

Heidelbergs berühmteste Tochter: Silvia Renate Sommerlath

Silvia Sommerlath, geb. am 23. Dezember 1943 in Heidelberg, wuchs in Brasilien auf, da ihr Vater Walter Sommerlath dort Direktor eines Stahlwerkes war. Ihre Mutter stammte aus einem spanischen Adelsgeschlecht. So war ihr die Mehrsprachigkeit gewissermaßen in die Wiege gelegt.

Als Silvia 14 Jahre alt ist, kehrt die Familie nach Deutschland zurück. Sie studiert nach dem Abitur Sprachen und wird Dolmetscherin. Sie beherrscht sieben Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Schwedisch.

Bei den Olympischen Spielen im Sommer 1972 in München wird Silvia Sommerlath als Chefhostess und Dolmetscherin verpflichtet. Ihre Aufgabe ist die Betreuung der VIPs, unter ihnen König Carl VI. Gustaf von Schweden. Zwischen den beiden funkt es gewaltig. Zu dieser Zeit darf nur ein regierender schwedischer König bürgerlich heiraten. Deshalb wird die Beziehung zwischen den beiden vorerst geheimgehalten. Am 19. Juni 1976 können sie endlich heiraten und Silvia Sommerlath wird schwedische Königin.

Heute ist Königin Silvia bei der schwedischen Bevölkerung ausgesprochen beliebt. Sie hat drei erwachsene Kinder und sechs Enkelkinder. Sie ist Schirmherrin zahlreicher wohltätiger Organisationen, die ihr ein Herzensanliegen sind.

Hans-Peter Mathes

Seit dem Tod von Silvias Vater, Walter Sommerlath, pflegt der Heidelberger Florist Hans-Peter Mathes das Familiengrab der Sommerlaths. Das führte schließlich dazu, dass er zum königlichen Hoffloristen in Schweden avancierte. Aus diesem Grund hält er sich jedes Jahr für mehrere Wochen in Schweden auf. Bei den Großereignissen wie zum Beispiel einer Hochzeit stehen ihm dann fünfzig weitere Floristen zur Seite. Für ihn, der Florist mit Leib und Seele ist, hat sich damit ein Traum erfüllt.

Heidelberg„Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren…“ heißt ein berühmtes Lied und es handelt von der Liebe. Und wer ein erstes Mal nach Heidelberg reist, muß gut aufpassen, dass ihm nicht Ähnliches widerfährt: er verliebt sich in eine bezaubernde Stadt und wird sie immer wieder besuchen wollen!

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Harriet von Behr
Harriet von Behr ist gelernte Verlagsbuchhändlerin, studierte anschließend Germanistik und Theaterwissenschaft und arbeitete während und nach dem Studium für mehrere Verlage im Lektorat. Aktuell schreibt sie u.a. für TheMan Artikel zu den verschiedensten Themen.
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